Barrierefreiheit verunsichert dich? So setzt du in 5 cleveren Schritten Farben richtig ein, um alle Nutzer zu erreichen
Lya
Stell dir vor, du öffnest eine Website und siehst⊠nichts.
Die Farben verschwimmen, du findest keinen klaren Text und alles geht einfach unter.Â
Nervig, oder?Â
Und was machst du dann?Â
Wahrscheinlich klickst du sofort weg.Â
Aber weiĂt du, was viele dabei nicht bedenken?Â
FĂŒr Menschen mit Sehbehinderungen oder FarbsehschwĂ€chen wird so eine Website nicht nur nervig, sondern praktisch unbenutzbar.
Und genau darum gehtâs hier.Â
Barrierefreiheit auf der Website ist super wichtig, wenn du wirklich sicherstellen willst, dass alle deine Besucher die Inhalte verstehen und nutzen können.Â
Farben sind dabei viel mehr als nur Dekoration. Sie helfen, den Blick zu lenken und Inhalte zu strukturieren.Â
Aber wenn sie falsch eingesetzt werden, können sie echte Barrieren schaffen.
In diesem Blogartikel zeige ich dir:
- wie du Farben so einsetzen kannst, dass deine Website fĂŒr alle zugĂ€nglich ist
- worauf du achten musst, und gebe dir einfache Beispiele, die du direkt umsetzen kannst
Inhaltsverzeichnis
WCAG-KonformitÀtsstufen: Das musst du wissen
Bevor wir loslegen, sollten wir noch kurz klÀren, was es mit den WCAG-KonformitÀtsstufen A, AA und AAA auf sich hat, damit wir auf dem gleichen Stand sind.
Die WCAG-KonformitĂ€tsstufen (Web Content Accessibility Guidelines) sind eine Art Bewertungsskala, die beschreibt, wie barrierefrei und zugĂ€nglich eine Website fĂŒr alle Nutzer ist.Â
Besonders fĂŒr Menschen mit BeeintrĂ€chtigungen.Â
Es gibt drei Stufen: A, AA und AAA.
Stufe A: Das Minimum, damit eine Website ĂŒberhaupt zugĂ€nglich ist. Wichtige Funktionen wie Screenreader-KompatibilitĂ€t mĂŒssen gegeben sein, damit Menschen mit Sehbehinderungen die Seite nutzen können.
Stufe AA: Der „Goldstandard“. Hier werden Farben, Kontraste und TextgröĂen angepasst, damit auch Menschen mit leichten BeeintrĂ€chtigungen die Inhalte gut wahrnehmen können. Diese Stufe erfĂŒllt viele rechtliche Anforderungen.
Stufe AAA: Die höchste Stufe fĂŒr perfekte Barrierefreiheit. Diese Website ist fĂŒr alle Nutzergruppen zugĂ€nglich, auch bei komplexen Inhalten.
Das W3C (die Organisation, die die WCAG-Richtlinien erstellt hat) empfiehlt, Stufe AA als Ziel anzustreben.Â
Wenn du also eine barrierefreie Website erstellen möchtest, ist AA die Stufe, die du ins Auge fassen solltest.
Barrierefreiheit ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern ein Ausdruck von Respekt und Empathie
Barrierefreiheit auf der Website: Kontraste â warum sie so wichtig sind und was das bedeutet
Ein hĂ€ufiger Fehler ist zu wenig Kontrast zwischen Text und Hintergrund.Â
Stell dir vor, du liest hellgraue Schrift auf einem weiĂen Hintergrund. FĂŒr viele Menschen ist das fast unlesbar â besonders fĂŒr Menschen mit SehschwĂ€chen, Ă€ltere Personen oder bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen.
Gute Kontraste sind super wichtig fĂŒr Lesbarkeit. Das KontrastverhĂ€ltnis zwischen Text und Hintergrund sollte mindestens 4,5:1 betragen. GroĂe Ăberschriften können mit einem VerhĂ€ltnis von 3:1 etwas weniger Kontrast haben, bleiben aber gut lesbar.
Beispiel:
Falsch: Hellgrauer Text (#CCCCCC) auf weiĂem Hintergrund (#FFFFFF).
- FĂŒr Menschen mit Sehbehinderungen oder bei wenig Licht ist dieser Text nahezu unlesbar und schwer zu erkennen.
Richtig: Dunkler Text (#333333 oder Schwarz) auf weiĂem Hintergrund. Oder heller Text (#FFFFFF) auf dunklem Hintergrund (#00274D).
- Dieser Kontrast sorgt dafĂŒr, dass der Text klar und gut lesbar ist, unabhĂ€ngig von den LichtverhĂ€ltnissen oder der SehstĂ€rke.
Achte bei der Barrierefreiheit auf der Website darauf, solche Kontraste immer richtig zu wÀhlen.
Barrierefreiheit auf der Website: Farben nicht als einziges Unterscheidungsmerkmal verwenden
Farben sind super, um Dinge hervorzuheben, aber sie sollten niemals das einzige Mittel sein, um etwas zu unterscheiden.
Warum?
Weil viele Menschen bestimmte Farben nicht richtig sehen können oder sie nur schwer wahrnehmen.
Zum Beispiel Menschen mit einer Rot-GrĂŒn-SehschwĂ€che.
Stell dir mal ein Formular vor, bei dem Fehler nur rot markiert werden.
FĂŒr jemanden mit einer FarbsehschwĂ€che ist diese Markierung vielleicht gar nicht sichtbar.
Und was passiert?
Die Person merkt nicht, dass sie einen Fehler gemacht hat, was richtig frustrierend ist.
Beispiel:
Falsch: Ein Formular, bei dem fehlerhafte Felder nur durch eine rote Umrandung gekennzeichnet sind.
Richtig: ErgĂ€nze rote Markierungen durch zusĂ€tzliche Hinweise wie Symbole (z. B. ein rotes Ausrufezeichen) oder erklĂ€renden Text (âBitte ausfĂŒllenâ).
Also, denk immer dran, bei der Barrierefreiheit auf der Website sollte Farbe nicht das einzige Mittel sein, um etwas zu zeigen. So bist du auf der sicheren Seite, dass alle gut zurechtkommen.
Knallige Kombinationen: Gut gemeint, aber anstrengend
Farben können so richtig strahlen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber sie können auch ziemlich anstrengend fĂŒr die Augen sein.
Stell dir mal eine grelle Kombination wie NeongrĂŒn auf Knallgelb vor.
Sie fÀllt zwar auf, aber ist super schwer zu lesen und kann richtig unangenehm werden.
Besonders bei lÀngeren Texten oder wichtigen Elementen solltest du solche Farben unbedingt vermeiden.
Wenn du auf harmonische, augenschonende Farben setzt, wird deine Website viel angenehmer zu nutzen.
Und das gilt nicht nur fĂŒr Menschen mit EinschrĂ€nkungen, sondern fĂŒr alle!
Beispiel:
Falsch: HellgrĂŒne Schrift (#00FF00) auf einem knallgelben Hintergrund (#FFFF00).
Richtig: DunkelgrĂŒne Schrift (#006400) auf einem sanften Gelb (#FFFBCC).
Der Graustufen-Test â ĂŒberraschend einfach
Wie erkennst du, ob deine Farben gut gewÀhlt sind?
Der Graustufen-Test ist ein einfacher Trick: Betrachte deine Website in Schwarz-WeiĂ. Wenn wichtige Inhalte wie Buttons oder Links in Graustufen nicht mehr erkennbar sind, solltest du deine Farbgestaltung ĂŒberdenken.
Beispiel:
Falsch: Ein sehr heller Farbton, der sich wenig vom Hintergrund abhebt. In Graustufen wird er unsichtbar.
Richtig: Ein Button, der sich auch durch eine klare Umrandung, Schatten oder zusÀtzliche Schrift abhebt.
Farben mit Bedeutung sparsam einsetzen
Farben wie Rot oder GrĂŒn haben oft bestimmte Bedeutungen: Rot signalisiert Gefahr oder Fehler, GrĂŒn steht fĂŒr Erfolg oder Zustimmung. Wenn du solche Farben ĂŒbermĂ€Ăig einsetzt, verlieren sie ihre Wirkung.
Stell dir eine Website vor, auf der alles rot ist: Ăberschriften, Buttons und Fehlermeldungen. Niemand weiĂ mehr, was wirklich wichtig ist.
Beispiel:
Falsch: Eine Website, bei der fast alles rot ist.
Richtig: Rot nur fĂŒr Fehlermeldungen, GrĂŒn fĂŒr positive Aktionen, neutrale Farben wie Schwarz oder Dunkelgrau fĂŒr Ăberschriften.
Fazit
Farben sind echt ein tolles Werkzeug, aber du musst sie richtig einsetzen.
Achte darauf, dass die Kontraste gut sind, kombiniere Farben mit zusÀtzlichen Hinweisen und teste, ob deine Inhalte auch ohne Farbe noch klar sind.
So stellst du sicher, dass deine Website fĂŒr alle zugĂ€nglich ist. Ganz egal, welche EinschrĂ€nkungen jemand hat.
Thank you!
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